Bewusstseinsarbeit: Die Phasen des Trauerns - Warum Schmerz gesehen werden möchte, damit neues Leben entstehen kann

Abschied und Neuanfang sind zwei Rhythmen derselben Melodie Ein natürlicher Kreislauf, der tief in unserer menschlichen Erfahrung verwurzelt ist. So wie die Natur loslässt, wenn der Hebst kommt, so werden auch wir immer wieder eingeladen, etwas zu verabschieden: Menschen, alte Rollen, Gewohnheiten, Identitäten oder Erwartungen. Und genau wie in der Natur entsteht aus diesem loslassen Raum für neues Leben.

Trauer ist ein natürlicher Prozess - kein Problem das gelöst werden muss

Trauer hat viele Gesichter. Sie kommt in Wellen, in Phasen, die sich nicht linear anordnen lassen, sondern ein leises Hin und Her zwischen Herz, Körper und Seele darstellen.

Die klassischen Phasen – Schock, Verleugnung, Wut, Schmerz, Akzeptanz und Integration – sind keine Checkliste. Sie sind Bewegungen des inneren Systems, Energien, die fließen wollen.

Doch genau hier entsteht oft ein Missverständnis:
Viele versuchen, Schmerz zu kontrollieren, zu unterdrücken oder „schnell zu überwinden“.

Doch Trauer möchte gefühlt werden.
Sie ist kein Hindernis – sie ist die Brücke.

Warum es so wichtig ist, Schmerz zuzulassen

Wenn wir den Schmerz nicht zulassen, sucht er sich einen anderen Weg.
Er zieht sich in den Körper zurück:

– als Verspannungen
– als Druck auf der Brust
– als Müdigkeit
– als innere Unruhe
– als körperliche Symptome ohne klare Ursache

Unverarbeiteter Abschied wird zum Gewicht, das wir unbewusst weitertragen – oft über Generationen. In Familiensystemen zeigt sich das besonders deutlich: Was ein Mensch nicht fühlen konnte, tragen oft die Nachfolgenden weiter.

Zulassen bedeutet nicht, im Schmerz zu versinken.
Es bedeutet, ihm einen Raum zu geben, damit er weiterziehen kann.

Wenn wir uns erlauben zu fühlen, beginnt der Körper zu entladen. Die Energie kommt wieder in Fluss – und genau daraus entsteht Heilung.

Die stillen Glücksmomente im Abschiedsprozess

Auch wenn es paradox klingt:
Inmitten des Abschieds entstehen oft Momente von tiefer Schönheit und Klarheit.

Ein Lächeln, weil wir spüren, was uns wirklich wichtig ist.
Ein Atemzug, der vollkommen frei wird.
Ein Gefühl von Frieden, während Tränen fließen.
Ein tiefer Blick in die Verbindung, die bleibt – auch wenn sich die Form ändert.

Diese Glücksmomente sind kein Verrat an der Trauer.
Sie sind ein Zeichen dafür, dass sich die Seele neu ordnet.
Dass das Leben weiterfließt.
Dass Liebe größer ist als der Verlust.

Abschied und Neuanfang – ein natürlicher Kreislauf

In der Natur stirbt nichts, ohne dass etwas Neues entsteht.

Der Baum lässt seine Blätter los, damit im Inneren neue Kraft gesammelt werden kann.
Der Boden nimmt Verwelktes auf und verwandelt es in fruchtbare Erde.
Das Alte wird nicht verdrängt – es wird transformiert.

Genauso geschieht es in uns.
Wenn wir etwas verabschieden, entsteht Raum:

– für neue Wege
– für klare Entscheidungen
– für Beziehungen, die uns nähren
– für eine tiefere Verbindung zu uns selbst
– für Freiheit im Familiensystem

In Systemen – besonders in Familien – führt Loslassen oft zu einer Neuordnung.
Wenn ein Mensch sich traut, alte Muster zu verabschieden, verändert sich das ganze Gefüge.
Neue Möglichkeiten entstehen.
Bindungen werden authentischer.
Verstrickungen lösen sich.

Das ist die Magie des Loslassens:
Es wirkt nicht nur im eigenen Leben, sondern in dem der Generationen davor und danach.

Die Essenz: Was Abschied wirklich von uns möchte

Der Abschied ruft uns zu:

Sieh hin.
Fühl hin.
Lass los, was sich nicht mehr tragen lässt.
Und öffne dich für das Neue, das bereits anklopft.

Wenn wir dem inneren Rhythmus von Trauer folgen – statt uns gegen ihn zu stemmen – entsteht Leichtigkeit.
Nicht, weil der Schmerz verschwindet, sondern weil er seinen Platz bekommt.

Im Zulassen liegt Frieden.
Im Loslassen liegt Neubeginn.
Und im Neubeginn liegt die stille Gewissheit:

Das Leben meint es gut mit dir.
Es führt dich immer weiter – in deine Kraft, in deine Klarheit, in deine Essenz.

Übungen für Körper , Geist & Seele - bei Abschied und Trauer

1. Körper: Die „Schwere abgeben“-Atmung

Wirkt gegen: Druck in Brust, Enge, Erstarrung, Angst

So geht’s:

  1. Setze dich aufrecht hin.

  2. Atme tief durch die Nase ein.

  3. Beim Ausatmen stellst du dir vor, wie die Schwere über deinen Rücken nach unten fließt.

  4. Wiederhole 8–10 Mal.

  5. Lege dann deine Hände auf dein Herz und spüre nach.

Warum es hilft:
Trauer zieht den Körper energetisch nach unten.
Mit dieser Atmung lässt du festgehaltenen Schmerz abfließen, statt ihn zu stauen.

2. Seele: Die „Ahnen hinter dir“-Übung

Wirkt gegen: Einsamkeit, Überforderung, Schuldgefühle

So geht’s:

  1. Stell dich hin. Schließe die Augen.

  2. Stell dir vor, hinter dir stehen deine Ahnen – ruhig, warm, unterstützend.

  3. Sage innerlich:
    „Ich gehe meinen Weg. Und ihr tragt mich.“

  4. Atme tief in dein Herz.

  5. Spüre, wie sich das Feld hinter dir beruhigt.

Warum es hilft:
Trauer trennt oft vom Gefühl des Getragenseins.
Diese Übung aktiviert die innere Rückendeckung deiner Linie.

3. Emotion: „Fühlen ohne Geschichte“

Wirkt gegen: Überforderung, Grübeln, emotionale Flut

So geht’s:

  1. Lege eine Hand auf dein Herz, eine auf deinen Bauch.

  2. Spüre nur die reine Empfindung: Wärme, Druck, Zittern, Leere…

  3. Keine Gedanken.

  4. Nur fühlen.

  5. 2–3 Minuten reichen.

Warum es hilft:
Trauer wird leichter, wenn wir den Körper fühlen – nicht die Gedanken über die Trauer.
Diese Übung holt dich zurück in deine Präsenz.

4. Geist: Der „3-Satz der Klarheit“

Wirkt gegen: Chaos, Schuld, Selbstvorwürfe, innere Zerrissenheit

Schreibe drei Sätze auf:

  1. Was gerade ist.

  2. Was ich nicht ändern kann.

  3. Was ich für mich tun kann.

Beispiel:

  1. „Ich bin traurig.“

  2. „Ich kann das Geschehene nicht rückgängig machen.“

  3. „Ich kann gut für mich sorgen.“

Warum es hilft:
Der Geist bekommt Struktur und hört auf, gegen die Realität anzukämpfen.
Das bringt Ruhe und Akzeptanz.

5. Nervensystem: 60 Sekunden „Hand aufs Herz + langer Ausatem“

Wirkt gegen: Panik, innere Unruhe, Schlafprobleme

So geht’s:

  • Hand aufs Herz.

  • 4 Sekunden einatmen, 8 Sekunden ausatmen.

  • 1 Minute lang.

Warum es hilft:
Der lange Ausatem aktiviert den Vagusnerv.
Trauer kann gefühlt werden, ohne dich zu überrollen.

6. Seele: Die „Abschieds-Lichtlinie“

Wirkt gegen: Festhalten, Schmerzstau, nicht loslassen können

So geht’s:

  1. Schließe die Augen.

  2. Stell dir eine goldene Linie zwischen dir und dem Menschen / der Situation vor.

  3. Sage innerlich:

    „Ich danke dir. Ich lasse dich frei. Und ich bleibe ganz bei mir.“

  4. Lass diese Linie sanft verblassen.

Warum es hilft:
Es löst energetische Bindungen, ohne die Liebe zu verlieren.
Du bleibst verbunden, aber nicht verstrickt.

7. Körper: Zittern lassen (somatische Entladung)

Wirkt gegen: Körperliche Starre, Blockaden, Nervensystem-Überladung

So geht’s:

  • Stehe auf.

  • Lass deine Hände und Beine anfangen leicht zu zittern.

  • Lass die Bewegung größer werden.

  • 30–60 Sekunden.

Warum es hilft:
Der Körper entlädt gespeicherte Trauer-Energie.
Es ist eine natürliche Funktion, die viele Menschen unterdrücken.

8. Ritual: „Name aussprechen + Licht anzünden“

Wirkt gegen: Verlustschmerz, innere Leere, nicht loslassen können

So geht’s:

  • Sprich den Namen der Person oder Situation laut aus.

  • Zünde ein Licht an.

  • Halte 30 Sekunden inne.

Warum es hilft: Das Herz öffnet sich. Die Seele findet Frieden. Es ist ein Übergangsritual – und Übergänge brauchen Rituale.

Gerne begleite ich dich beim Abschieds-Prozess - mit der Körper- und der Bewusstseinsarbeit. Melde dich gerne bei mir, wenn du Unterstützung brauchst.

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